Hallo, mein Name ist Jens Helmig und ich heiße euch ganz herzlich willkommen zu Folge eins meines Podcasts „Prüfungsdoping für angehende Heilpraktiker Psychotherapie – Die 100% legale Vorbereitung auf die Prüfung vor dem Gesundheitsamt“.
Ihr fragt euch vielleicht, warum ich diesen Podcast mache. Ich bin Dozent an einer Heilpraktikerschule in NRW und bereite dort vor Ort meine Schüler auf die Heilpraktikerprüfung vor.
Im Unterricht tauchen immer mal wieder Themen und Fragen auf, die wir noch ausführlicher besprechen könnten. Da kam mir die Idee zu diesem Podcast. Hier findet ihr Unterstützung bei der Vorbereitung auf eure Prüfung, Tipps zu Lerntechniken und Hintergrundinfos zu den Prüfungsthemen.
Vielleicht fragt ihr euch auch, was mich überhaupt dazu qualifiziert, über dieses Thema zu sprechen. Die Heipraktikerprüfung von dem Gesundheitsamt ist ja schließlich kein Allerweltsthema, über das man mal eben so aus dem Nähkästchen plaudern könnte. Ich jedenfalls würde mich das fragen, bevor ich irgendeinem Typen zuhöre, der mir etwas über Prüfungen vor dem Gesundheitsamt erzählen will.
Also, wie schon gesagt, bin ich Dozent an einer Kölner Heilpraktikerschule und bereit dort angehende Heilpraktiker auf die Prüfung vor dem Gesundheitsamt vor.
Ich kenne mich also ziemlich gut aus mit dem ganzen Stoff, der dort abgefragt wird. Dann bin ich selbst auch Heilpraktiker Psychotherapie – habe also die Prüfung selbst schon einmal abgelegt und bestanden.
Außerdem bin ich ausgebildeter Gesprächstherapeut nach Viktor Frankl, Paar- und Sexualtherapeut und – Last but not least – zertifizierter Mediator.
In einem früheren Leben, also bevor ich angefangen habe, als Therapeut zu arbeiten, war ich Lehrer für Philosophie, Deutsch, praktische Philosophie und Pädagogik an einer Kölner Gesamtschule, an der ich dreimal „Erklärbär des Jahres“ geworden bin. Das ist der inoffizielle Orden, den die Schüler an unserer Schule verleihen. Und zwar an die Lehrer, die besonders gut erklären können. Darauf bin ich ehrlich gesagt am meisten stolz.
Was ich eigentlich damit sagen will und was euch an dieser Geschichte wohl am meisten interessieren wird: ich kann ganz gut erklären. Aber dazu später mehr.
Kommen wir zurück zu meiner eigenen Heilpraktikerprüfung und zu meinem ersten Tipp für euch: meldet euch zu dieser Prüfung an. Und zwar so früh wie möglich. Die Wartezeit auf einen Termin ist nämlich lang und kann mit ein bisschen Pech zwei Jahre dauern. Keine Panik: meistens bekommt ihr einen Termin im nächsten Jahr. Wenn ihr euch also im Mai 2019 anmeldet, werdet ihr wahrscheinlich einen Termin im Herbst 2020 bekommen. Viel Zeit also, um sich auf die Prüfung vorzubereiten!
Womit wir direkt zu meinem zweiten Tipp kommen: Bereitet euch auf die Prüfung vor. Fangt früh damit an – am besten jetzt. Und lernt regelmäßig. Ich weiß aus eigener, leidvoller Erfahrung, dass das hier ein guter Tipp ist. Denn ich habe ich nicht befolgt.
Mit dem Ergebnis, dass ich das halbe Jahr vor der Prüfung wie ein Irrer gebüffelt habe, um die riesige Stoffmenge zu begreifen. Zusätzlich habe ich noch einen Vorbereitungskurs belegt und mit meiner Lerngruppe gepaukt. Also, macht es besser: fangt JETZT an zu lernen. Lernt regelmäßig, bleibt dabei und zieht es durch, egal, ob es hagelt oder sprühregnet, ob Tante Elke zur Torte eingeladen hat, ihr ein FC Abo habt oder eure Serie gucken müßt. Fangt an zu lernen und zwar jetzt!
Nur nochmal eben der Vollständigkeit halber: in fast allen Bundesländern wird die Heilpraktikerprüfung zweimal im Jahr abgenommen: einmal im Frühling und einmal im Herbst. Meistens im März/April und im September/Oktober.
Wenn ihr euch also zu dieser Prüfung anmelden wollt — falls ihr das noch nicht getan habt — dann solltet ihr das bei dem Gesundheitsamt an eurem Wohnsitz tun. Dieses Gesundheitsamt ist nämlich dafür zuständig.
Jetzt höre ich euch schon stöhnen – oh, Jens, da muß es doch eine andere Lösung geben – ich wohne in Pusemuckel und die Prüfungen dort sind immer besonders schwer, das weiß doch jeder! Kann ich meine Prüfung nicht lieber in Püsselbüren ablegen? Dort beim Gesundheitsamt sind sie viiieeel netter.
Klar, könnt ihr versuchen – würde ich euch aber dringend von abraten. Erstens, sind Prüfungen grundsätzlich „besonders schwer“. Gesundheitsämter haben zwar einen bestimmten Ruf. Wenn man näher hinschaut ist das aber mehr Gerücht als sonstwas. Wer würde schon nach einer total einfachen Prüfung rausgehen und allen erzählen, dass er die Zulassung zum Heilpraktiker gerade quasi geschenkt bekommen hat? Wohl eher niemand.
Zweitens, sind die Prüfer beim Gesundheitsamt Püsselbüren auch nicht von einem anderen Stern gekommen. Das heißt, sie kennen die Gerüchte über ihr Gesundheitsamt im Zweifelsfall auch. Und ratet mal, wie toll die es finden, wenn ihr extra zu ihnen gekommen seid, um eine besonders einfache Prüfung abzulegen. Genau, das finden die ganz besonders toll und stellen daraufhin die gaaannz einfachen Fragen.
Drittens, kann sich die Zusammensetzung der Prüfungskommission bereits im nächsten Jahr geändert haben. Frau Dr. Müller und Herr Dr. Meier, die im letzten Jahr noch die netten Fragen gestellt haben, sind im kommenden Jahr vielleicht schon garnicht mehr dabei. Und damit sind auch ihre netten Fragen weg.
Also, macht keinen Quatsch, bereitet euch gründlich vor, dann müßt ihr auch nicht mit eurem Prüfungsort tricksen.
Weiter gehts mit Tipp Nummer drei: Besorgt euch Fachinfos. Von fertigen Heilpraktikern, von Therapeuten, aus Fachzeitschriften oder aus Lehr- und Fachbüchern. Lest, was euch in die Finger kommt und informiert euch über den Tellerrand des unbedingt Prüfungsrelevanten hinaus. Ihr braucht jeden Fitzel Wissen, den ihr in die Finger bekommen könnt. Lernt nicht nur für die Prüfung. Lernt, um den Stoff zu begreifen.
Ich hör euch schon wieder sagen – Jens, Du hast gut reden. Weißt Du überhaupt, was so ein Fachbuch kostet? Klar weiß ich das. Ich weiß aber auch, wo ihr Fachbücher – zwar gebraucht, dafür aber günstiger – bekommen könnt: bei eBay oder auf www.zvab.com. Sucht dort zum Beispiel nach „Lehrbuch Heilpraktiker Psychotherapie“, gebraucht.
Immer noch zu teuer? Dann kommt hier Tipp Nummer 4: tut euch zusammen und macht eine Lerngruppe auf. Dort könnt ihr euch nicht nur teure Fachliteratur teilen, ihr könnt auch Fachthemen diskutieren, Fragen stellen, wenn ihr Hilfe braucht oder eine zweite Meinung hören, wenn euch danach ist.
Und der wahrscheinlich größte Nutzen einer Lerngruppe: ihr lernt zukünftige Kollegen kennen, müßt euch nicht allein durch die Prüfungsvorbereitung durchkämpfen und habt Leute, die euch mitziehen und motivieren, wenn ihr die Lust verliert und alles hinschmeißen wollt.
Apropos „motivieren“ – seid so nett, tut mir einen Gefallen und abonniert meinen Podcast. Wie cool wäre es, direkt nach der ersten Folge bereits einen ersten Abonenten zu haben?!
In diesem Sinne, wir hören uns nächste Woche. Dann mit dem Thema „Alkohol“ und andere in Anführungszeichen Entspannungsmittel.